AArtist in Residence 2020 - Catherine Biocca

01.07.2020
Foto: Catherine Biocca

Ausgangspunkt der Arbeiten von Catherine Bioccas Arbeiten sind Audio-Elemente (Audiofiles, Sprachaufnahmen, komponierte Tonsequenzen) und visuelle Elemente (Zeichnungen, Objekte und Animationen). Ihre Arbeitsweise ist durch ihren unkonventionellen Umgang mit Sound gekenn­zeichnet. Tonelemente als reine Kommunikationsinstrumente, aber auch als ästhetische Maßnahmen bilden wesentliche Bestandteile ihrer Raum-Installationen. Inhaltlich geht es dabei um das erweiterte Konzept des kommunikativen Missverständnisses und der Schadenfreude, verbunden mit deren politischen und sozialen Konsequenzen. Das groteske Imitat wohlbekannter sowohl antiker als auch zeitgenössischer Mechanismen wie allgemeine Kommunikationsmissverständnisse, individuelle Frustration und soziales Fehlverhalten verweist auf einen sensitiven Bereich der menschlichen Interaktion. Im Studio auf dem Dach des Auswärtigen Amts soll eine Audio-Installation entstehen, die mit den konstituierenden architektonischen Besonderheiten des Dachstudios interagiert und diese für eine spezielle Umsetzung der Arbeit nutzt. Konkret soll es dabei um allgemeine Kommunikationsmiss­verständnisse und vertauschte Verhältnisse zwischen den erweiterten Konzepten von Raubtier und Beute gehen. Mehrere Akteure tauschen sich aus und wechseln von ängstlicher und scheuer Haltung zu einem aggressiven Kommunikationsformat. Ängste und Angriffslüste der Dialogbeteiligten werden schlagartig vertauscht, das soziale Gleichgewicht der Akteure verändert sich, verschwommene Identitäten zwischen menschlichen Sprachelementen und Wildnis-Sound intensivieren die Spannung.  Zu den Soundelementen werden visuelle Objekte als Ergänzung und Verschärfung des gesprochenen Inhalts kreiert.

Catherine Biocca

Catherine Biocca, 1984 geboren in Rom, lebt und arbeitet in Berlin. Sie hat an der Reichsakademie für Bildende Kunst in Amsterdam und an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Seit 2009 hält Catherine Biocca regelmäßig Lectures und Artist Talks an Universitäten und Institutionen in Paderborn, London, Gent, Basel und Bologna und realisierte mehrere kuratorische Projekte, unter anderem in Kollaboration mit Gislind Köhler, Benedikt Hipp und Lisa Rentmeister.

PSM

PSM ist eine Galerie für zeitgenössische Kunst in Berlin und wurde im September 2008 von Sabine Schmidt gegründet, um eine Plattform für neuartige und experimentelle internationale Künstler zu bieten. Im Jahr 2020 trat Gregor Hose als Partner in die Galerie ein. Der Name und das Logo der Galerie beziehen sich auf Schmidts Großvater Paul Schmidt, der nach dem Zweiten Weltkrieg die Maschinenfabrik PSM (Paul Schmidt Maschinenfabrik) gründete. Getreu der industriellen Inspiration, die hinter dem PSM-Logo steckt, werden in der Galerie große, atmosphärische Ausstellungen gezeigt, die häufig zur Teilnahme des Zuschauers anregen oder ihm das Gefühl geben, Teil der Show zu sein. Das Galerieprogramm konzentriert sich daher auf konzeptuelle Mixed-Media-Kunst mit Schwerpunkt auf dreidimensionale und performative Arbeiten. Gegenwärtig umfasst das Programm der Galerie 14 internationale Künstler, die zwischen 1964 und 1989 geboren wurden. Viele der von PSM gezeigten Künstler, wie Catherine Biocca, Christian Falsnaes und Nadira Husain unternehmen in und durch ihr Werk den Versuch, bekannte Grenzen von Kunst und ihrer Wahrnehmung zu überschreiten. 

 

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